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Internationales Jazzfestival in Münster: Ästhetik der Kontraste

Das Jazzfestival Münster ist die größte wiederkehrende Musikveranstaltung der Stadt und gehört in Deutschland zu den herausragenden Festivals der Jazzland-schaft. Es findet jährlich Anfang Januar statt und wird veranstaltet vom Kulturamt der Stadt Münster mit Unterstützung der Partner und Förderer des Festivals.

Chick Corea, Don Cherry, Ornette Coleman, Carla Bley, John McLaughlin, Chet Baker, James „Blood“ Ulmer, Michel Petrucciani und Jacky Terrasson sind nur einige der Stars, die im Laufe der Festivalgeschichte auf den münsterschen Bühnen standen und das Publikum begeisterten.

Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die programmatischen Schwerpunkte des Festivals gewandelt. Charakteristisch ist zwar nach wie vor die Orientierung am zeitgenössischen Jazz. Fritz Schmücker, der künstlerische Leiter des Festivals, konzentriert sich aber bei seiner Suche nach aktueller Musik und neuer Kreativität in der Jazzlandschaft bereits seit Jahren auf Jazz aus Europa – natürlich ohne dabei den Blick für außereuropäische Strömungen zu verlieren.

So ist das Programm heute eine Mischung aus bekannten Jazzgrößen, vielen klanglichen Überraschungen und spannenden Newcomern. Das Festival hat sich zu einem internationalen Who-is-Who des unbekannten Jazz entwickelt, darunter jeweils viele Deutschland-Premieren. Die programmatische Handschrift folgt dem Prinzip einer „Ästhetik der Kontraste“, wie es Fritz Schmücker nennt. Das heißt nichts anderes, als dass der Ablauf des umfangreichen Programms einer inszenierten Dramaturgie folgt, in der den Zuhörerinnen und Zuhörern jeweils eine ganz andere Spielart des aktuellen Jazz geboten wird.

Diese Haltung ist geboren aus dem Freiheitsdurst, ungehemmt das zu präsentieren, was Schmücker für wichtig hält, und das sind, neben der schwer zu definierenden höchsten Qualität der Musik, Entdeckungen, Überraschungen und die Lust, das sonst Kleingedruckte groß herauszubringen, für die das Münsterfestival steht wie kein anderes in Deutschland.
(FAZ)

Die Publikumsresonanz ist eindrucksvoll. So ist das Festival seit Mitte der 1990er-Jahre immer schon vor Beginn ausverkauft. In den ungeraden Jahren sorgen jeweils über 4.000 Besucherinnen und Besucher für vollbesetzte Ränge im Theater Münster – und für euphorische Festival-Stimmung. Die gute Atmosphäre, die familiäre Stimmung vor und hinter der Bühne und das dramaturgisch ausgefeilte Programm machen das Festival zu einem unvergesslichen Kulturereignis.

Vor mehr als 40 Jahren startete die Studierendenvertretung der Universität Münster das Internationale Jazzfestival Münster. Seit 2004 ging in den geraden Jahren jeweils der Konzertabend „Jazz Inbetween" über die Bühne, das dreitägige Internationale Jazzfestival fand alle zwei Jahre statt. Beginnend mit 2020 wurden beide Veranstaltungen in ihrem programmatischen Inhalt und künstlerischen Anspruch erfolgreich zusammengeführt. Der einzigartige Münsterzuschnitt besteht seitdem in dem jährlichen Wechsel einer „Shortcut"-Ausgabe des Internationalen Jazzfestivals mit der dreitägigen Ausgabe.

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Künstlerische Leitung:
Fritz Schmücker

Nach den Anfangsjahren des Internationalen Jazzfestivals Münster, in denen Frank Schraven vom AStA der Universität (1979-1981) bzw. der Vorstand Jazzclub Münster e.V. (1982-1984) für das Programm verantwortlich waren, besetzte Fritz Schmücker erstmals 1985 die Position als künstlerischer Leiter. Zunächst widmete er sich dieser Aufgabe gemeinsam mit Rainer Holtmann, Frank Schraven und Hartmut Schmitz (1985), von denen letzterer auch in den Jahren 1986 bis 1999 mit von der Partie war. Seit dem Jahr 2000 ist Fritz Schmücker allein in dieser Funktion tätig.

Ein Festival der Partner:

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